Sonntag, 13. März 2016

Die Ringparabel – alles mal wieder nur abgeschrieben?

 G. BOCCACCIO: DECAMERONE (1470) 3. Novelle, 2. Buch...als Vorlage für Die Ringparabel?

Initative: In  DECAMERONE (1470) von G. BOCCACCIO geht es auch damit los, dass Saladin den Juden zu sich ruft und ihn fragt welcher Glaube der Richtige sei.

Eigenschaften des Juden: Der Jude ist ein ein weiser Mann, der sofort die Falle Saladins erkennt und sich mit seinem Scharfsinn aus dieser Situation rettet.

Ursprungsring: Auch hier ist der Ring sehr wertvoll, scheint aber keine geheime Kraft wie der in Nathan der Weise zu haben.

Imitate: Wie auch bei Nathan kann selbst der Vater die Ringe nicht mehr unterscheiden, denn einer gleicht dem anderen.

Richterspruch: Die Frage welcher der richtige Ring ist bleibt unentschieden. Anders als bei Nathan wird der Richterspruch aber nicht um 1000 Jahre verschoben, sonder ungelöst belassen.

Sozialles Gefälle: Zum Anfang befindet sich der weise Mann ähnlich wie Nathan unter der Würde Saladins, doch wird er am Ende als Freund gewollt.

Die Beiden Texte sind sich wirklich ähnlich, aber zwei Unterschiede sind mir besonders aufgefallen. Zum einem handelt es sich bei Boccaccio auch um einen wunderschönen Ring, der aber keine besondere Kraft besitzt, die den Menschen angenehm zu machen. Laut unserer Interpretation steht der Ring ja für die "wahre" Religion, also hat für Boccaccio die Religion wahrscheinlich keine besondere Kraft. Zum anderen verschiebt Boccaccios Richter das Urteil nicht um 1000 Jahre, sondern erklärt es für unlöslich. Für Boccaccio gibt es wahrscheinlich keine Antwort auf die Frage welche die "wahre" Religion ist.


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