Mittwoch, 9. März 2016

Das Zeitalter der Aufklärung

Auszug aus Immanuel Kant: „Was ist Aufklärung?“ (1784)


Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sicher seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung. [...]

Quelle: Berlinische Monatsschrift. Dezember-Heft 1784. S. 481-494.


Mit seinem Appell richtete sich Kant an die Bevölkerung seiner Zeit. Er kritisiert das die Menschen ihren Verstand nicht mehr allein benutzen sondern nur mit Hilfe von den "anderen". Ich glaube das er mit den "anderen" die Adeligen und Höheren Leute, also die Herrschenden dieser Zeit, meint. Er erwähnt aber auch das es nicht am mangelnden Verstand liegt sondern daran das die Leute keinen Mut haben etwas zu sagen oder etwas zu hinterfragen. Sie verlassen sich darauf, dass die "anderen" ihnen die richtige Meinung vorgeben. 

Ich finde die Forderungen der Aufklärer immer noch zeitgemäß sind, denn es geht darum sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu vertreten. Obwohl es die Forderungen schon seit 250 Jahren gibt leben wir meiner Meinung nach nicht in einem aufgeklärten Zeitalter. Es gibt immer noch Menschen die sich selbst keine Meinung bilden, sondern die Meinung ihrer Eltern oder der Medien annehmen. 


wichtige Begriffe der Aufklärung:

Die Epoche der Aufklärung war der Zeitraum zwischen 1720 und 1785. Ziel war die Eigenständigkeit des menschlichen Geistes zu erlangen.

Die Unmündigkeit ist das Unvermögen sich selbst seines eigenen Verstandes, ohne Hilfe anderer, zu bedienen.

Selbstverschuldet ist die Unmündigkeit, wenn die Ursachen nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

Optimismus bezeichnet die positive Sicht auf das Leben.

Weltbürgertum ist die Befreiung von den Fesseln nationaler Bestimmtheiten.

Rationalismus ist der Glaube das alle problematischen Dinge grundsätzlich logisch zu erklären sind.


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