Montag, 14. März 2016

Nathan und der Tempelherr


Nathan
Tempelherr

      -  entgegenkommend, freundlich

      - nett, höflich


      -  genervt


     -   reich, wohlhabend

      -  bringt den Tempelherren mit geschickten Worten in Verlegenheit

     -   glaubt ,dass der Tempelherr ein guter Mensch ist aber er handelt sehr nach dem Glaube



      Ø Nathan fordert, dass die beiden trotz unterschiedlicher Religion Freunde werden.


           - grob, unfreundlich

          -   junger Mann, stark, gutaussehend


          -  hilfsbereit, intolerant


            -  mutig, groß

            -  verwirrt, Nathan versucht ihm zu            Toleranz zu überreden (Mantel)

  -  Nathan will den Tempelherren fest an sich binden




        Ø Tempelherr wird Nathans Freund.



Der Auftritt zeigt, dass man mit geschickten Worten die Meinung eines anderen ändern kann ohne ihm zu Schaden. 

Die Erziehung Nathans ist tolerant, höflich und weltoffen, da er nicht aufgebracht reagiert obwohl der Tempelherr ihm gegenüber unfreundlich wird.


Sonntag, 13. März 2016

Die Ringparabel – alles mal wieder nur abgeschrieben?

 G. BOCCACCIO: DECAMERONE (1470) 3. Novelle, 2. Buch...als Vorlage für Die Ringparabel?

Initative: In  DECAMERONE (1470) von G. BOCCACCIO geht es auch damit los, dass Saladin den Juden zu sich ruft und ihn fragt welcher Glaube der Richtige sei.

Eigenschaften des Juden: Der Jude ist ein ein weiser Mann, der sofort die Falle Saladins erkennt und sich mit seinem Scharfsinn aus dieser Situation rettet.

Ursprungsring: Auch hier ist der Ring sehr wertvoll, scheint aber keine geheime Kraft wie der in Nathan der Weise zu haben.

Imitate: Wie auch bei Nathan kann selbst der Vater die Ringe nicht mehr unterscheiden, denn einer gleicht dem anderen.

Richterspruch: Die Frage welcher der richtige Ring ist bleibt unentschieden. Anders als bei Nathan wird der Richterspruch aber nicht um 1000 Jahre verschoben, sonder ungelöst belassen.

Sozialles Gefälle: Zum Anfang befindet sich der weise Mann ähnlich wie Nathan unter der Würde Saladins, doch wird er am Ende als Freund gewollt.

Die Beiden Texte sind sich wirklich ähnlich, aber zwei Unterschiede sind mir besonders aufgefallen. Zum einem handelt es sich bei Boccaccio auch um einen wunderschönen Ring, der aber keine besondere Kraft besitzt, die den Menschen angenehm zu machen. Laut unserer Interpretation steht der Ring ja für die "wahre" Religion, also hat für Boccaccio die Religion wahrscheinlich keine besondere Kraft. Zum anderen verschiebt Boccaccios Richter das Urteil nicht um 1000 Jahre, sondern erklärt es für unlöslich. Für Boccaccio gibt es wahrscheinlich keine Antwort auf die Frage welche die "wahre" Religion ist.


Lessings Brief an seine Nachfahren

                                                                      

                                                                                                                Braunschweig, den 13.02.1781


An meine Nachfahren,

ich liege nun schon fast 2 Wochen hier bei einem guten Freund in Braunschweig und allmählich droht mich die Krankheit zu überwältigen. Mein Arzt sagt, dass ich wohl Wasser in der Lunge hätte.
Deshalb möchte ich nun einen letzten Brief an euch verfassen. Ich habe in den letzten Jahren viele Werke geschrieben, doch mein letztes Drama ,,Nathan der Weise" liegt mir besonders am Herzen, da ich der Menschheit Toleranz lehren will. Der Protagonist Nathan hat für mich in  dem Stück eine besondere Rolle, denn er verkörpert meine Sichtweise. Ich finde tolerantes Verhalten in allen Lebenslagen sehr wichtig. Niemand sollte wegen einer anderen Religion, Hautfarbe oder eines anderen Geschlechts verurteilt werden. Ich selbst bin durch meinen Vater im christlichen Glauben aufgewachsen, doch im Laufe meines Lebens habe ich dann schließlich auch die anderen Religionen kennen und lieben gelernt. Nathan selbst ist Jude der ein Christenkind aufgenommen hat, welches er dann aber weder im christlichen noch im jüdischen Glauben aufzog. Er hat seiner Tochter so aufgezogen, dass sie alle Religionen und Menschen toleriert und nicht das nur das Judentum die richtige Religion ist. Außerdem kann ich mich mit Nathan personifizieren da seine Familie ums Leben kam, so wie meine geliebte Frau und unser Sohn. Ich hoffe das alle die ,,Nathan der Weise" lesen danach vielleicht eine tolerantere Sichtweise zu diesem Thema haben und auch mal etwas genauer über die Frage nach der richtigen Religion nachdenken. Ich werde diesen Brief jetzt beenden, denn ich möchte, dass sich jeder seine eigene Meinung zu diesem Buch bildet.

Gotthold Ephraim Lessing




geschrieben von Xenia Israel und Pauline Zeiler


Samstag, 12. März 2016

Aufbau eines dramatischen Gedichts

Historischer Kontext der Figuren in  ,,Nathan der Weise"

Im Jahr 1099 wurde das ,,Heilige Land" bei den Kreuzzügen von den Christen unter der Aufforderung von Papst Urban II eingenommen. 1187 wurde es jedoch von den Muslim Sultan Saladin zurückerobert, welcher aus Ägypten kam. Zu der Zeit in der  ,,Nathan der Weise" spielt ist das Land unter Muslimischer Herrschaft, allerdings duldet Sultan Saladin die Christen. Papst Gregor VIII rief die Christen zum dritten Kreuzzug auf, welcher allerdings scheiterte.
Die Juden hatten es in dieser Zeit sehr schwer da sie als Feinde Gottes angesehen wurden.  



Aufbau des dramatischen Gedichts




1.Exposition:
Nathan kehrt von seiner Geschäftsreise nach Jerusalem zu Recha und Daja zurück. Dort erfährt er, dass seine Tochter Recha bei einem Brand nur knapp mit dem Leben davon kam und von einem christlichen Tempelherrn gerettet wurde.

2. retardierendes Moment und steigende Handlung
Gespräch zwischen Nathan und dem Tempelherrn (werden Freunde), Sultan und Sittah werden eingeführt. Konflikt zwischen Religionen spitzt sich zu.

3. Höhepunkt
Nathan wird vom Sultan gefragt, welche Religion die Richtige sei. Judentum, Christentum oder Islam? Er antwortet dem Sultan darauf mithilfe der Ringparabel.

Peripetie
Der Tempelherr möchte Recha heiraten, doch Nathan stimmt zunächst nicht zu. Dann erzählt Daja, dem Tempelherrn von Rechas ,,wahrer" Herkunft. Denn Recha ist ein Christenkind, welches von Nathan als kleines Mädchen aufgenommen wurde.

4.fallende Handlung und retardierendes Moment
Tempelherr ist entsetzt und geht zum Patriarchen um sich einen Rat zu holen. Dieser ist schockiert, denn er ist der Meinung, dass kein Jude ein Christenkind erziehen darf. Er will, dass Nathan verbannt wird. Recha wird in den Palast gerufen und erfährt von Daja von ihrer christliche Herkunft.

5. Glückliches Ende
Nathan erfährt, dass Rechas Vater Wolf von Filnek ist und dieser somit der Vater von Recha und dem Tempelherrn ist. Außerdem sind Wolf von Filnek, Sittah und Saladin Geschwister, 4 der Hauptpersonen sind also miteinander verwandt. Somit sind alle Konflikte rund um Geld, Religion und Familie gelöst.

Freitag, 11. März 2016

Eine moderne Fabel

Ein Eichhörnchen und ein Elch trafen sich in einem Wald. Das Eichhörnchen sagte überheblich zu dem Elch: ,,Hallo. Lange nicht gesehen, aber jünger bist du wie ich sehe nicht geworden.  Und so schnell wie früher wirst du wohl auch nicht mehr sein. Soll ich dir zeigen wie flink ich noch bin?".
Doch der Elch lehnte diese Herrausforderung ab und erwiderte: ,,Ich brauche keinen Beweis für deine Schnelligkeit und ich bin mir sicher, dass du hier im Wald gewinnen wirst, denn du kannst von Baum zu Baum klettern, während ich mich durch das Dickicht hier unten kämpfen muss."

Noch während der Elch sprach vernahmen beide einen merkwürdigen Geruch. Auf einmal flogen über ihnen in den Baumkronen alle Vögel panisch weg. Beide wussten, dass dies nur eins bedeuten konnte. Nämlich Feuer! Sofort rannten beide los. Das Eichhörnchen über die Äste, weit über dem Boden und der Elch durch das dichte Unterholz. Schon bald hatte das Eichhörnchen einen gewaltigen Vorsprung erreicht bis es sich ein letztes Mal umdrehte und verhöhnend zu dem Elch sprach : ,,Nun wird dir dein alter langsamer Körper zum Verhängnis."

Als es sich umdrehte, sah es wie sich ein reißende Fluss vor ihm auftat. Alleine würde das Eichhörnchen in den Wasserfluten im nu ertrinken. Verzweifelt stand es am Ufer und wusste nicht mehr weiter, bis der Elch aus dem Unterholz sprang. Er sprang in den Fluss und schwamm zügig weiter ohne weggespült zu werden. Als er in der Mitte des Flusses war, vernahm der Elch die Schreie des Eichhörnchens, welches vom Feuer immer weiter in die Sackgasse gedrängt wurde.Schließlich schwamm der Elch wieder zurück, nahm das dankbare Eichhörnchen zwischen sein Geweih und trug es sicher über den Fluss.

Als sie am Ufer angelangt waren setzte er das Eichhörnchen sanft auf den Boden ab. Ungläubig sah das Eichhörnchen ihn an: ,,Wieso hast du mich gerettet? Ich habe dich verspottet und bin ohne mit der Wimper zu zucken vor dem Feuer weggerannt in dem du fast gestorben wärst." Mit großen Augen blickte das Eichhörnchen zu dem klitschnassen Elch auf. Dieser erwiderte nur: ,,Niemand verdient es zu sterben, egal was derjenige getan hat."

Donnerstag, 10. März 2016

Die Ringparabel

Was ist eine Parabel?

Eine Parabel ist ein kurze Erzählung, welche dem Leser eine Lehre gibt. Sie hat eine Bildebene (Textebene), damit ist das Gesagte, also was erzählt wird, gemeint. Die zweite Ebene, die Sachebene (Bedeutungsebene)sie bezieht sich auf das Gemeinte, also auf die Bedeutung hinter dem Gesagten.

Elemente der Parabel und ihre Bedeutung


Textebene   
Bedeutungsebene
Ein kostbarer Ring aus lieber Hand
Þ   Ein/e Glauben/Religion, liebevoll von Mensch zu Mensch weitergegeben
Hundert schöne Farben
Þ   Religion/Glaube hat viele Seite, Vielfältigkeit
Geheime Kraft des Ringes
Þ   Kraft des Glaubens (Hoffnung, Zuversicht), macht angenehm
Vererbung des Ringes

Þ   Gleiche Religion innerhalb der Familie
Vater hat Drei Söhne gleich lieb

Þ   Verschiedene Glaubensrichtungen
Anfertigung Zwei weiterer Ringe (Täuschung aus Liebe)

Þ   Die sich entwickelnden Religionen sind vergleichbar
Vater kann Musterring nicht               unterscheiden

Þ   Religionen nicht mehr zu unterscheiden
Streit welcher der wahre Ring, nicht erweislich

Þ   Streit zwischen Religionen, welche die wahre ist
Lieben sich alle selbst am meisten, 
wahrer Ring ging wahrscheinlich verloren

Þ   Jeder ist sich selbst am nächsten, kein Religion die wahre, ging verloren
Vater wollte Tyrannei des Ringes nicht länger

Þ   Vater will keine Intoleranz zwischen den Religion mehr
Gewiss liebte er alle Söhne gleich

Þ   Liebte alle Religionen gleich
Echter Ring wirkt durch Sanftmut, Verträglichkeit, Wohltun

Þ   Religionen sollten auch so wirken
Urteil in 1000 Jahren
Þ   Jüngstes Gericht kann unterscheiden

Gespräch über die Ringparabel


1.Teil



2.Teil




Botschaft der Ringparabel

Es gibt keine erhabene oder wahre Religion. Jeder kann an seine Religion glauben und sie für die "Wahre" halten, sollte aber die anderen Religionen tolerieren.

Die Reaktion Saladins

Saladin ist sehr gespannt auf die Erzählung Nathans. Zum Anfang wirkt er noch eher unbeeindruckt von der Erzählung Nathans. Er will sich erst nicht darauf einlassen zwischen den Ringen und den Religionen Parallelen zuziehen. Im Endeffekt will er dann doch das Urteil des Richters hören. Als Nathan im eröffnet das dieser das Urteil um 1000 Jahre auf ein weiseren Mann verschob und Nathan ihn fragt ob Saladin dieser sei, sagt dieser sofort dass er es nicht ist und die tausend Jahre des Richters noch nicht rum sind. Saladin versteht das er nicht verlangen kann zu unterscheiden und will den weisen Nathan als Freund.

Nathans Monolog